Energieeffzienz nachrüsten

LIGHTwatcherDer Energieverbrauch von Aufzügen ist bei Bestandsanlagen oftmals durch einen hohen Stand-by-Verbrauch gekennzeichnet. Die SIA-Studie 2005 (CH) ermittelte einen Anteil zwischen 25% bis 80% am Gesamtenergieverbrauch der Aufzuganlage. Verursacht wird dies zu einem großen Teil durch die permanent eingeschaltete Fahrkorbbeleuchtung. Das zum Patent angemeldete Gerät LIGHTwatcher kann ohne großen Installationsaufwand, neue Verdrahtung oder Anpassungen in der Steuerung nachgerüstet werden und spart bis zu 97% Energie und Kosten für die Fahrkorbbeleuchtung ein.
 
 
 
Energieeffizienz steht spätestens seit der Veröffentlichung der EU-Richtlinie 2002/91/EG im Blickpunkt der Gebäudetechnik und deren Bewirtschaftung. Mit dem Erscheinen der Richtlinie VDI 4707 „Aufzüge – Energieeffizienz“ im März 2009 ist das Thema auch für Aufzugsanlagen aktuell geworden.
Zahlreiche Studien, wie das Ende 2005 abgeschlossene Forschungsprojekt  in der Schweiz und auch das europäische E4-Projekt (ENERGY EFFICIENT ELEVATORS & ESCALATORS) beschäftigen sich mit dem Energieverbrauch und Maßnahmen zur Verbesserung der Ressourceneffizienz an Aufzügen. Ein überraschendes Ergebnis der Energieverbrauchsmessungen an Aufzügen ist, dass der Verbrauch im Stillstand bzw. Stand-by einen sehr hohen Anteil von bis zu 80% am Gesamtenergieverbrauch ausmachen kann.
 
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Betrachtet man die am Stand-by-Verbrauch beteiligten  Aufzugkomponenten, ergibt sich die oben dargestellte Verteilung. Darin ist das permanent eingeschaltete Kabinenlicht mit fast 40% Anteil am Stand-By-Verbrauch der größte Energieverbraucher. Bei der Konzeption und Errichtung der heute bestehenden Aufzugsanlagen wurde der Fokus oftmals noch nicht auf die Energieeffizienz gelegt: Die Steuerungen, Hängekabel und Kabinenverdrahtungen sind nicht darauf ausgelegt, das Kabinenlicht auszuschalten, wenn es nicht gebraucht wird. Eine Nachrüstung dieser Funktion in die Steuerung und die Verkabelung ist meist mit erheblichen Aufwendungen verbunden, so dass ein Großteil der bestehenden Aufzugsanlagen nach wie vor viel Energie für die permanent eingeschaltete Fahrkorbbeleuchtung verschwendet.
Betrachtet man eine Beispielanlage, die in die Nutzungskategorie  1 der VDI 4707 fällt und deren Fahrkorbbeleuchtung permanent eingeschaltet ist, so wird deutlich, dass an 365 Tagen im Jahr 23,8 Stunden pro Tag Energie verschwendet wird. Nehme man weiter an, dass sechs Halogenspots mit jeweils 25W die Kabine beleuchten, dann werden im Jahr über 1.300 kWh und damit fast 300 € (bei einem Arbeitspreis von 0,22€/kWh) unnütz verschwendet. Für die Umwelt lohnt sich die Nachrüstung einer Kabinenlichtabschaltung natürlich sofort, aber auch finanziell ist ein großer Anreiz vorhanden, wenn sich die Modernisierungskosten in einem verträglichen Rahmen bewegen.
Der zum Patent angemeldete LIGHTwatcher ermöglicht die Nachrüstung der Kabinenlicht-Abschaltung bei sehr geringen Materialkosten und Installationsaufwendungen.
 
Installation und Funktionsweise
 
Das Gerät wird direkt auf dem Fahrkorbdach montiert. Dadurch können Fahrkorbbewegungen über drei integrierte Beschleunigungssensoren erkannt werden. Die Sensoren sind so empfindlich, dass auch Fahrkorbtürbewegungen erkannt werden können. Das Kabinenlicht wird eingeschaltet, sobald eine Bewegung registriert wird. Die Schaltschwelle für die Bewegungserkennung kann direkt am Gerät eingestellt werden. Nach Ablauf einer ebenfalls einstellbaren Zeitspanne wird das Licht wieder ausgeschaltet, wenn keine neue Fahrkorb- oder Türbewegung erkannt wurde. Um das Gerät zu installieren, wird einfach der Beleuchtungsstromkreis aufgetrennt und der LIGHTwatcher dazwischen geschaltet. Weil sich das Gerät über den Beleuchtungsstromkreis mit Energie versorgt (Leistungsaufnahme max. 2VA), ist keine zusätzliche Verdrahtung notwendig. Neben dem Fahrkorblicht können auch andere Verbraucher über ein weiteres Relais ausgeschaltet werden. Außerdem ist ein dritter Kontakt vorgesehen, der im Energiesparmodus Verbraucher hinzuschaltet. Dies ist sinnvoll für Spezialanwendungen wie z.B. Aufzugsanlagen mit Fenstern in den Türen, da der Aufzugsbenutzer eine unbeleuchtete Kabine nicht erkennen und nicht betreten würde. Schaltet man in solch einem Anwendungsfall die Notbeleuchtung im Energiesparmodus ein, wird bei somit beleuchteter Kabine trotzdem Energie gespart, da die Hauptbeleuchtung ausgeschaltet ist.
 
Amortisation

In vielen europäischen Ländern existieren schon länger Vorschriften zur Steigerung der Ressourceneffizienz an Aufzugsanlagen, wie z.B. die Deaktivierung der Fahrkorbbeleuchtung im Stillstand. In Deutschland ist diese Maßnahme bisher nicht verpflichtend, obwohl die meisten Aufzüge in Deutschland sich in Wohnhäusern befinden (ca. 442.000) und nur eine geringe Anzahl Fahrten (ca. 40.000) im Jahr machen (Quelle: liftwiki.net). Viele dieser Anlagen werden leider einen hohen Stand-by-Energieverbrauch aufweisen, da bislang keine Modernisierung zur Steigerung der Energieeffizienz erfolgt ist. Dabei kann mit relativ einfachen und vor allem kostengünstigen Maßnahmen, die sich sehr schnell amortisieren, der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden.
Rechnen Sie es selber durch mit unserem Energiesparrechner:
 
 

Energieverbrauch
pro Jahr

nötig (Fahrtverbrauch)

unnötig (Stillstandsverbrauch)

Energie [kWh]

Kosten

Energie [kWh]

Kosten

Leuchtstoffröhren
(typ.78 W 2xRöhren)

31

7,44 €

647

155,28 €

Halogenlicht
(typ. 150 W 6xSpots)

60

14,40 €

1245

298,80 €

LED-Beleuchtung
(typ. 9 W 6xSpots)

4

0,96 €

75

18,00 €

(angesetzter Energiepreis 0,24€/kWh)


 
 
10.09.2016